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Gastbeitrag: Becoming Fat - 2

von BigSharon 

Vor einem Jahr zog er von einer Kleinstadt, wo er zum ersten Mal eine eigene Bleibe gemietet hatte, in eine Stadt mit einhunderttausend Einwohnern. Es war für ihn schon aufregend, weil er einerseits die Einsamkeit des Landes mochte, aber doch eine, endlich, erfüllende Arbeit hatte.

Seine Eltern waren nicht begeistert, weil er ja Abi hatte und seinen Versicherungskaufmann abschloss. Aber Koch begeisterte ihn wirklich, wenn er auch nur in einer großen Betriebskantine lernte und nun seit einem Jahr ausgelernt hatte.
Nun hatte er sich erstmals mit einem Kollegen verabredet, den er auch aus der Berufsschule schon kannte. Alf lernte das Brauereihandwerk und trank auch gerne Bier. Wie er selbst war Alf schon etwas älter als die üblichen Azubis.
Beide waren Quereinsteiger. Alf jetzt 23 und Chris schon 26. Alf zählte zu den Wenigen, die über die Jahre zu seinem kleinen Freundschaftskreis zählten. Nun hatten sie erstmals das ganze Wochenende miteinander verbracht.
Immer dachte Chris, er wäre hetero. Er zeigte keinerlei Anzeichen, dass er nach Typen schaute. Außerdem schien er nicht sonderlich auf seine Figur zu achten, obwohl er ein breites Kreuz und auch sonst athletisch war.
Er gehörte zu denen, die Chris immer gesondert in der Kantine gut versorgte. Dafür sorgte Alf immer für ausreichend Bier, dass natürlich kostenlos war. Sie arbeiteten beide für eine große Brauerei.
Alf und er gingen auch ńoch trainieren. Nicht übermäßig aber regelmäßig. Zum Bier danach kamen auch immer wieder Besorgungen im Supermarkt und Fastfood Sessions.
Chris lud ihn endlich zu sich nach Hause ein und versprach ein fürstliches Essen. Alf bekam leuchtende Augen und sagte ohne Zögern zu.
War auch nicht anders zu erwarten, aber Chris war aufgeregt. Er musste sich ziemlich zügeln, dass es nicht zu sehr Alf auffiel. Zu oft ist er mit seinem Verhalten schon aufgefallen und Freunde distanzierten sich von ihm.
Diesmal sollte es anders werden. Er wollte einfach ein guter Kumpel sein und seine Gefühle und Gedanken für sich behalten. Schließlich wollte er mal wieder jemanden richtig verändern.
Er dachte an seinen kleinen Bruder. Unweigerlich. Er nutzte seine Lage schamlos aus. Damals wohnten sie noch zusammen bei den Eltern. Stefan wollte zunehmen und sprach mit dem großen Bruder darüber.
Chris war ja ein guter Esser. Bei einem heimatlichen Gelage mit Braten und Kartoffeln nahm er sich noch einen Teller vom Braten und den Kartoffeln mit dunkler Soße und Stefan ließ fast die Hälfte seines Nachschubs liegen. Er schaffte nie so viel wie Chris. Schon klar, der war ja auch nur 1,63 groß. Und total dürr.
Beim Fußball konnte er sich aber durchsetzten. Überhaupt war er ein kleiner Macho. Der ältere Chris musste sich schon stärker gegen seinen kleinen Bruder durchsetzen. Bein Essen schaffte er das noch locker. Fußball interessierte Chris eigentlich weniger. Aber er lernte, dass das zum Mann-sein dazugehörte. Diese Rolle spielte er auch gut.
Zum Nachtisch gab es Pudding. Chris forderte seinen Bruder heraus, wer mehr essen konnte. Wieder gewann er und sein Bruder patschte mit der flachen Hand auf seinen prallen Bauch. Er beneidete seinen Bruder darum, soviel essen zu können.
Damals wollte Chris auf Anraten seiner Heilerin ins Sportstudio. Also fragte er seinen Vater, ob er zwei Mal die Woche das Auto bekäme. Sein Vater wurde ernster und verlangte, den Sprit dafür selbst zu finanzieren.
Da die Familienkasse angespannt war durch die Frühverrentung des Vaters, war das ein Deal.
Chris war getuned wie nie. Er fühlte sich wie ein Rennwagen kurz vor dem Start.
Oben in seinem Zimmer lud er die Seite seines bevorzugten Fitness Palastes. Er hatte einen ausgedehnten Saunabereich und gute Bewertungen, hatte aber auch seinen Preis. Der Jahresbeitrag betrug 67 Mäuse, der Zweijahresvertrag 62, dazu wurde eine Aufnahmegebühr verlangt.
Er rechnete damals hin und her und haderte mit sich die nächsten zwei Tage der neuen Woche. Doch am Dienstag fuhr er früh nach Haus und schnappte sich den Wagen.
Das Studio lag in einem Industriegebiet in einer benachbarten Stadt. Er suchte eine Weile, bis er endlich die Werbeschilder sah. In so einer B-Lage solche Preise zu nehmen, dachte er. Doch der Laden war riesig.
Helga, die Buchhalterin, erwartete ihn schon und ein Trainer, etwa seine Größe und etwas beleibt aussehend, in gerader Haltung und großen Brustmuskeln, die sein Shirt ordentlich spannten. Er holte etwas Luft und ihm fiel auch die Spannung in Bauchhöhe auf.
Helga erklärte die Vertragsbedingungen und Regeln des Clubs und schien streng zu sein. Sie lächelte erst wieder als sie sich verabschiedete und den Vertrag an Fabio, den Trainer, zu übergeben. Der steckte ihn in sein Klemmbrett und zog mit Chris los.
Allein die Führung dauerte eine halbe Stunde und dann kamen noch die Fragen nach seinem angestrebten Zielen. Fabio hatte ein offenes, breites Gesicht und lächelte entspannt, er wiegte seinen Körper weich beim Gehen und Christoph beobachte ihn fasziniert. Er schien von einer zentimeterdicken subkutanen Fettschicht eingehüllt zu sein, die seinen Körper wie eine dicke Fruchtbarkeitsgöttin aussehen ließen, die er mal im Geschichtsbuch aus einem Frühkulturabschnitt sah. Das war eine Steinfigur.
Er fragte Fabio richtig aus und konnte von seinem Anblick nicht genug bekommen. Er war natürlich in der typischen V-Form, aber Nähe und Geruch verwirrten seine Sinne. Dann stellte er die peinliche Frage, wie Fabio zu so einer Figur kam.
Er fürchtete, rot zu werden. Fabio lächelte entspannt und erklärte was von seiner italienischen Mutter, nach der er stark komme und einem jahrelangen Aufbautraining während und nach seiner Ausbildung.
Chris musste sich wohl keine Gedanken über seine schwule Frage machen.
Fabio schlug vor noch ein Weight in zu machen und, wenn er möchte, auch einen Termin für einen Muskeltest und einen Ausdauertest. Alles im Preis enthalten.
Als Chris nach Hause fuhr, hatte er noch nicht ein Stück trainiert, aber er wusste, dass er, abzüglich Klamotten 94 Kilo wog und 24% Fettanteil hatte. Sein Fett lag mehr unter der Haut und nicht im Bauchraum. Auch hatte er muskulöse Beine und Arme.
Fabio machte ihm Mut, eine gute Ausgangslage zu haben. Nur sein Hautfett war nicht so fest wie das von seinem Trainer. Chris legte noch einen Umweg beim Mäc ein und bestellte ein Big Mäc Menü.
Er stellte sich vor wie Fabio auszusehen und unter der weichen Schicht seine Muskeln zu spüren. Er wolle nicht aussehen wie ein Muskelklotz.
Er stellte fest, dass er gar nicht genau wusste, wie er aussehen wollte. Auf jeden Fall anders als jetzt, weil er sich nicht gefiel. Er machte sich Gedanken, was die anderen Typen wohl dachten, wenn er sich umzog. Der Gedanke ließ in zittern. Er dachte an seinen Schulsport von früher. Dann das gemeinsame Duschen.
Er verkrümelte sich immer in eine Ecke, von der er möglichst schnell wieder zum Ausgang fand. Das war doch die Erwachsenen Welt, dachte er und versuchte die Gedanken und den Schauder zu verscheuchen.
Daheim kam er gerade rechtzeitig zum Abendessen. Sein Bruder stellte seine Schwachstelle heute promt fest und nahm sich eine dritte Scheibe Brot, mit der Bemerkung er esse ja gar nicht viel heute.
Chris kaute sein zweites Scheibchen schneller weg und legte nach. Stefan hatte schon an seiner Scheibe zu knabbern, schien diesmal aber nichts liegen zu lassen. Chris ließ sich nicht anmerken, dass er bereits voll war. Mit der Bemerkung, Sport mache hungrig , nahm er eine vierte Scheibe und gab sich cool.
Chris haute sich in sein Bett und ließ den Rechner aus. Er versperrte die Tür und legte sich aufs Bett.
Er öffnete die Hose etwas und fasste an seinen gespannten Bauch. Sein Schwanz war schon leicht in Erregung, seine Gedanken landeten bei Fabio und seiner prallen Figur. Schon die ersten Bilder in seinem Kopf ließen Platz mehr für seine Hand innerhalb des verschlossenen Reißverschlusses. Er zog die Hose weiter runter und legte sein bestes Stück frei. Es dauerte nicht lange, da legte sich die Sauerei auf seinen Bauch und bis aufs Shirt hoch.
Auf seinen meist dunklen oder schwarzen Poloshirts sah man jeden Fleck leicht, also musste er ein Neues raussuchen für den morgigen Tag.
Es dauerte bis zu seinem Messtag, gut zwei Wochen bis er Fabio am Donnerstag wieder sah. Er hatte Urlaub bei Verwandten in Italien mit seiner Freundin.
Fabios Bauch schien größer zu sein und seitlich runder. Sein Gesicht war voller und er hatte vollere Wangen, die seine Augen kleiner erschienen ließen.
Dieses Mal hatte Chris eine Sporthose an und er merkte, wie sich sein Willi bemerkbar machte. Er hatte Mühe es sich nicht anmerken zu lassen.
Trotzdem sprach er Fabio auf seine offensichtlich gute italische Schlemmerei hin und strich seinen Handrücken über die Rundung am Nabel, als ob er ihn schon seit dem Sandkasten kennen würde.
Fabio lachte und reagierte nicht sonderlich auf die Geste. Er meinte, das wäre in zwei Wochen auch genauso schnell wieder weg. Als er dann noch von den gesunden Kochkünsten seiner Freundin erzählte, legte sich sein Rohr in die Senkrechte.
Trotzdem schaute er möglichst unauffällig auf den sich wiegenden Bauch Fabios, während er in der Muskeltestmaschine platz nahm.
„Na, was ist mit Muskelkater“, fragte Fabio nach dem Test und Chris verneinte. Es zog nur ein wenig am Trizeps und auf den Rippen.
„Dann erhöh ruhig die Gewichte etwas mehr. Sei nicht zu vorsichtig.“ riet er ihm. Wenn der Kater erst nach 24 Stunden einsetzte, sei alles in Ordnung. „Nach zwei Wochen lässt auch der Schmerz nach“, fügte er hinzu. Mit dem Hinweis, den Frauen doch gefallen zu wollen, das die Konkurrenz groß sei, schloss er das Gespräch ab.
Chris war enttäuscht, er lachte aber wie gewohnt bei solchen Sprüchen. Fabio schlug dann noch ein paar Veränderungen in seinem Trainingsplan vor und strich mit seiner Hand zart an den Muskeln entlang, die besonders gut dabei trainiert würden.
Chris überkam ein leichter Schauer.
Doch sonst ergab sich nichts. Kein besonderer Blick von dessen Seite oder irgendein Hinweis, dass er einen anderen Mann dort besonders ansah oder reagierte.
Warum musste das auch gerade der sein. Die anderen Trainer waren doch mehr dem Ideal nahe: definierter, schlanker. Die Klientel dort war sehr gemischt.
Einige sahen offen schwul aus, bei einigen konnte man etwas vermuten. Outen wollte er sich nicht. Er wusste ja nicht mal genau wo er stand.
Ein echtes Dilemma tat sich auf. Also hielt er sich an die „normalen Jungs und sprach auch mit verschiedenen Frauen. Aber im Freigerätebereich waren fast nur Männer.
Er hatte für seine Verhältnisse keine großen Schwierigkeiten hier mit Leuten ins Gespräch zu kommen, alles war sehr offen und freundlich.
Mit den heißen Monaten verging sein Muskelkater. Er war fitter und hatte im September seinen Fettanteil auf unter 20% gebracht. Sein Gewicht lag bei 90 Kilo und seine Bekanntschaften bewegten sich im Bereich des Kumpelhaften.
Der Frust über Fabio veranlasste ihn, sich mit seinem Bruder intensiver zu beschäftigen. Er gab ihm Tipps, wie er mehr Appetit bekäme und riet ihm immer über seinen Sättigungsgrad weiter zu essen. Dabei sporte er ihn gern auch selbst an, wenn sie gemeinsam beim Mäc waren oder auch zuhause. Den Eltern fiel das geänderte Fressverhalten nicht sonderlich auf. Stefan ging auch auf Sauftouren mit seinen Fussballfreunden. Er verhielt sich insgesamt ziemlich maßlos.
Fabio war zwar immer wieder ein Hingucker für ihn, aber er nahm bis zum Herbst wieder ab. Chris bedauerte das irgendwie. Stefan nahm dafür kontinuierlich zu. Das machte ihn irgendwie an, obwohl es sein Bruder war.
Er war sich sicher, nichts von ihm zu wollen, aber eine gewisse sexuelle Erregung kam immer wieder auf.
Es fiel ihm immer wieder auf, dass er eher Typen ansah, die nicht die perfekte Figur hatten und dicker waren.
Timo war einer von denen. Er war etwa Ende 20 und hatte ein schlankes Gesicht, aber Beine Arsch und Oberkörper entwickelten sich rapide in die Breite. Er konnte im Sommer in der Umkleide seinen Breiten Körper bewundern. Er hatte kein richtiges Sixpack, sein Rücken war rund vor Muskeln und er sah durchwachsen aus.
Er war ein gesprächiger Typ, der nicht einzuordnen war. Er sprach auffällig angeregt mit einigen offen schwulen Typen, hielt sich aber von anderen der gleichen Fraktion auffallend zurück. Ansonsten hatte er wohl auch keine tieferen Freundschaften dort, wie er auch.
Es war verhext. Nicht nur hatte er verstärkt wieder Fantasien, die sich gerade auf die Personen richteten, die sich stark veränderten. Er konnte nur beobachten, wie bestimmte Gruppen sich eindeutig privat verabredeten. Aber er gehörte nie dazu. Alles blieb nur an der Oberfläche.
Seine Ungeduld wuchs. Nur im Umkreis seiner Heilerin, mit der er inzwischen auch privaten Kontakt pflegte und an verschiedenen Seminaren teilnahm, entwickelten sich Freundschaften. Er konnte inzwischen auf einige Medikamente verzichten und bekam ein leichteres Blutdruck-Mittel.
Er war erleichtert, aber immer noch nicht wirklich stabil. Seine dunkle Seite kam immer wieder zutage. Maria wurde nun auch etwas direkter, was das anging. Dabei ging es nicht um seine Fantasien...
Alf tickerte gerade einen Text. Leider ohne Bild. Aber das große Weekend Feasting hat wohl Eindruck hinterlassen. „Nächste Woche wieder Zeit? Bringe mal was von dem Starkbier mit. Sternekoch und Smile.“

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