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Gastbeitrag: Becoming Fat 5 - Der große Sturm

von BigSharon

Chris und Markus trafen sich bald regelmäßig auch privat. Markus übernahm das alte Elternhaus seiner Mutter. Sie zog es ins Ausland und Markus fing an, das kleine Haus zu sanieren. Das war anstrengend und kostete Energie.

Als es Weihnachten wurde, war er mit der unteren Etage fertig und lud Chris zum 1. Feiertag ein.
Da waren sie gerade vormittags am Trainieren: „Los, Chris, dehnen ist wichtig“, meinte Markus. „Ach, dehen ist schwul“, meinte Chris und wiegelte ab.
„Yoga ist auch schwul“, meinte Markus. „Ist aber echt gut. Ich könnte einen Kurs für uns organiseiren für ein Wochenende“. Chris wusste, dass Markus schon Interesse hatte, er war auch offen für seine esoterische Ader. Sie diskutierten viel über Buddismus und wie die Wissenschaft heute mehr und mehr bestätigt, was früher nicht fassbar war.
„Gut, dann mach mal nen konkreten Vorschlag. Im neuen Jahr hab ich wieder mehr Zeit“. „Gut, da gibt’s bestimmt freie Plätze, ich weiß da schon was“ war sich Chris sicher.
„Lust auf Kino?“ fragte Chris unerwartet via SMS an. „Klar“ kam als Antwort. „Bin schon lange nicht mehr gewesen. Hab keine Ahnung was gerad läuft“, „Ich seh mal, was läuft und mach dann ne Liste“. Markus war froh, er hatte sowieso nie Ideen in diese Richtung.
Der erste Film war klasse. Eine Beziehungskomödie. Sie lachten noch lange nach dem Kino und gingen noch Pizza essen. Schon eine Woche später gabs den zweiten Film. Diesmal mit Popkorn und Eiskonfekt, danach wieder italienisch.
Da die Futterei doch ins Geld ging, kochten sie immer häufiger zuhause bei Markus, der ja eine neue Küche und Platz hatte, nahmen zum Kino noch Pizza mit ins Auto.
Aus dem Yogakurs wurde nichts. Chris konnte ihn nicht wirklich finanzieren und die Futtereien waren zwar inzwischen ausgiebig aber gingen dennoch ins Geld. Chris konnte nichts sagen und so blieb alles beim Alten.
Der Sommer kam und ging zur Neige. Markus setzte nur langsam an. Dann kam die Chance. Eine spirituelle Reise mit Maria und seiner guten Freundin Nadine. Sie war etwas älter als er und hatte einen zweijährigen Sohn. Aus der Eso-Gruppe kamen noch Karl, ein äterer Mann, der in etwa Markus Alter hatte und Christine, ein paar Jahre jünger.

Chris war sich nicht sicher, ob Markus an der Reise teilnehmen wollte. Der überlegte kurz, fragte nach den Kosten, die Chris beantworten konnte. „Ja, kann ich mir vorstellen“. War das ein JA? Chris war ganz aufgeregt. Er wollte gleich die Reisebüros abklappern, um ein günstiges Hotel zu suchen. Denn das RIU-Hotel, wo die Anderen residierten, war eine Preisklasse zu hoch. Ausserdem waren sie dann auch etwas unter sich, dachte Chris. Mark lächelte milde wegen Chris Aktionismus und meinte: „Wird schon. Ich komm sicher mit und wir haben doch noch Zeit. Ist ja keine Ferienzeit“, beruhigte er.

Er holte ihn immer etwas runter, wenn Chris abhob, wie jetzt. Er sah Markus an und und wurde entspannt. Da zeigte sich doch ein deutlicher Altersunterschied.

Markus gestand ihm vor kurzem sogar seine Liebe. Er entschuldigte sich fast dafür. Aber Chris blieb weiter bei seiner Heteroversion. Er brachte immerhin heraus, dass er es sich vorstellen könne, aber auf Dauer stünde er doch auf Frauen. Markus schien etwas erleichtert nach dem Gespräch. Um vom Thema abzulenken, stellte er fest: „Morgen ist Dienstag. Gehen wir da wieder trainieren?“ Innerlich biss er sich fast auf die Zunge.

Er begriff immer noch nicht, warum seine Fantasien mehr auf Zunehmen gerichtet waren. Er konnte sich nicht vorstellen wirklich schwul zu sein. Dicke Männer schienen ihn anzumachen, oder war es die Veränderung? Er konnte es nicht festmachen. War das schwul oder pervers? Wie passte das alles zusammen?

Eines war klar: Fabio machte ihn an, je dicker der wurde. Nach dem letzten Sommerurlaub hat er nochmals zugelegt und nahm diesmal nicht wirklich ab. Er beobachtete, wie Fabios Chefin mit ihm redete und eindeutige Gesten machte. Nach dem Training mit Markus trafen sich die drei an der Bar zum Shake. Chris wagte das Thema anzuzapfen: „War wohl vorhin nicht gerad die Gehaltserhöhung.“ meinte er zu Fabio direkt. Markus wusste erst nicht, was gemeint war. „Nein“, meinte Fabio „Ich solle mal 10 bis 15 Kilo abnehmen. Es gab Kunden, die sich irgendwie geäußert hätten“, „Also ich war's nicht. Steht dir doch. Ich würd dich noch nicht von der Bettkante stoßen.“ regte sich Markus auf. Er war bekannt dafür, sich klar auszudrücken. Fabio lachte: „Das tut meine Freundin eben auch nicht. Im Gegenteil. Ihr gefällt's“, „Na, dann ist doch alles in Butter“, meinte Chris, „Eben nicht, Helga will mich in den Innendienst verbannen, wenn ich so weiter mache. Entlassen kann sie mich ja nicht“, meinte Fabio, „Ist auch keine Dauerlösung“ gab Markus zu bedenken, „das gibt nur Frust. Wenn du natürlich irgendwann nur noch kugelrund hier rumwatschelst, wirst du sogar noch von der Kundschaft ausgelacht“, „Soweit solls ja nicht kommen“, wehrte Fabio ab, „aber wirklich abnehmen will ich auch nicht.“, „Dann sattel besser um. Zum Beispiel Ernährungsberater“, witzelte Markus und löste die Ernsthaftigkeit etwas auf.

Sie verabschiedeten sich. Chris überlgte, wie er Markus Meinung zu deuten hätte. „Du, meine Eltern sind am Freitag nicht zuhause, da könnte ich dir mein Zimmer zeigen und wir könnten mal was bei mir machen.“ kaum schloss er den Satz ab und merkte, was er da sagte, kam eine Antwort: „So, so. weil deine Eltern nicht da sind, kannst du mir dein Zimmer zeigen ...“ wiederholte Markus, „Nein, so war das nicht gemeint“, versuchte er sich heraus zu reden, „Ich hab da einen Film über Ernährung. Hast du schon mal von Morgan Spurlock gehört?“ Markus verneinte „Ich ich ess, was mir schmeckt und hör auf meinen Bauch. Aber klingt interessant. Über Ernährung kann man nie genug wissen.“

Sie diskutierten bei sonnigem Wetter auf dem Bio-Markt-Parkplatz und zogen sich noch einen Trinkjoghurt rein. Zuhause aß Chris mit Appetit sein Abendessen, was ihm nicht immer gelang, seitdem sein Bruder auszog. Hatte Spass gemacht. Jetzt hatte Stefans neue Fussballsaison begonnen und er nahm schnell wieder ab.

Heute Abend war Chris völlig übersättigt, was ihm ein geiles Gefühl bereitete. Er überlegte, ob es seine Selbstbezogenheit sein könnte. „No Homo“, dachte Chris, befühlte seinen vollen Bauch und spritzte ab.

Noch in der gleichen Woche hatte Chris eine weitere Chance. Markus Exfreund dachte darüber nach, wieder mit ihm zusammen zu gehen. Er sagte dann aber ab. Die beiden verstanden sich immer noch gut. Vielleicht zu gut. Nun bot Markus ihm an, einzuziehen. Chris gab sich bedeckt und wägte kühl Vor- und Nachteile ab. Dann gingen sie wieder ins Kino und das Thema war durch.

Der Abend bei Chris war lang, aber Chris konnte aus Markus Aussagen und Verhalten keinen Schluss ziehen. Markus ging auf die gesundheilichen Aspekte ein, sie lachten wieder viel, aber Markus machte sich weder über Dicke lustig, noch konnte er eine Vorliebe entlocken.

Doch was erwartete Chris. „Duu, ich steh eigentlich total auf Zunehmen und je dicker desto ...“, scheisse, war wohl doch sein Part und er sagte schließlich nichts.

Jetzt ging es auf Ende September. Chris Aufregung wuchs. In der letzten Septemberwoche ging es also auf nach Formentera. Baden, Yoga, spirituelle Reise. Alles hätte so gut sein können, doch eine Woche vor der Reise sagte Markus sein Wohnungsangebot ab. „Du hattest, meine ich, doch kein Interesse,“ fing er an, „mein Ex hat gestern geheult und will unbedingt wieder zu mir“, sagte er vorsichtig weiter. Chris blieb gefasst, das konnte er gut. „Kann es sein, dass er eifersüchtig ist?“ fragte Chris. „Nun, Eifersucht glaub ich nicht. Aber so wie ich über dich rede, denkt er schon daran, dass ihm die Felle davon schwimmen. Von wegen bester Freund und zusammenziehen ...“. Schließlich konnte man dann in dem kleinen Haus keine weitere Person aufnehmen. Markus war ein Mann der Entscheidung, das wusste sein Ex wohl besser als Chris. Der drückte auf die Tränendrüse und gewann.

Der Urlaub musste nun angetreten werden: also gute Mine zu schlechten Voraussetzungen. Sie hatten ein Doppelzimmer zusammen. Die Betten waren getrennt. Aber Chris musste sich eingestehen, dass er eh nicht den Anfang gemacht hätte. Dazu fehlte ihm einfach der Mut.

Yoga wurde ganz früh angefangen, aber damit fiel das Frühstück im eigenen Hotel, das weiter im Landesinneren lag, flach. Es fiel nicht auf, dass alle gemeinsam im „Luxus“-Hotel frühstückten, genauer, zwei Fresser mehr fielen nicht auf. Aber das Angebot war riesig. Vier bis fünf Mal gings zum Büffet. Abends aßen sie im eigenen Hotel, was das Zeug hielt – schließlich ließen sie ja das Frühstück sausen. Schon der erste Seminartag von dreien fiel für Chris nicht gut aus, seine Gedanken waren woanders. Nach dem zweiten brach er mittags in Tränen aus. Der Kurs wurde kurz unterbrochen. Alles versank für ihn im Chaos. Christine regte sich jetzt richtig auf. Sie war sowieso der Meinung, Chris gehöre nicht in das Seminar, weil er gar nicht soweit sei. Sie warnte Markus sogar, sich auf ihn weiter einzulassen. Für eine Esoterikerin und Heilpraktikerin war sie, was Chris betraf, emotional und abweisend.

Markus hatte einige Minuten gebraucht und gab ihr dann zu verstehen, dass er sein bester Freund sei und er sich nicht von ihm fernhalten würde. Der Rest des Seminars verlief dann ohne Chris an diesem Tag. Abends sind sie direkt schweigend zu ihrem Hotel gelaufen. Chris unterbrach die Stille nur durch den Hinweis, er wolle sich ein eigenes Zimmer nehmen. Markus nickte wortlos und traurig. Jedes Wort schien ihm zuviel.

Gegen achtzehn Uhr klopfte Chris bei Markus an. Da am morgigen Samstag ein Ausflug auf Ibiza geplant war, wollte Chris noch reden, obwohl er am Liebsten alles canceln wollte.

„Komm rein“ meinte Markus mit gesenktem Blick, Chris setzte sich auf sein ehemaliges Bett. „Du weißt, dass ich dich liebe“, fing Markus an, „Dein Verhalten heut hat doch was mit mir zu tun!“ fuhr er fort. „Eigentlich nicht“ meinte Chris unsicher. Er versuchte mal wieder die Kurve zu kriegen. Markus ließ sich über seine Liebe aus und analysierte seine Beobachtungen. Er hatte wohl Recht, aber Chris umschrieb seine Situation und sprach von seinen alten Ängsten und Paniken. Nach der Aussprache war die Stimmung etwas gelöst, sie gingen, wie gewohnt, zusammen essen und leerten, auch wie sonst, das Kuchenangebot. Chris hielt sich zurück, was den Umgang mit den Anderen betraf. Markus versuchte ihn offensichtlich wie ein rohes Ei zu behandeln. Doch genau das hatte er so vorher nie getan. Die Stimmung war am Arsch. Seine gespielte Gelassenheit konnte er selbst nicht ertragen. In jeder ruhigen Minute sehnte er sich weg von hier.

Am Abend vor der Abreise. Berichtete Markus auch noch fröhlich, dass sein Ex Arbeit und Wohnung gekündigt hätte. Jetzt erst, also hätte er immer noch..., aber das war jetzt egal. Er wollte nur noch weg, in irgendein Loch tief in der Erde.

Die Absturzstimmung fiel natürlich auf, aber keiner sprach mit ihm. Was hätte das auch geändert, er hätte sowieso nichts preisgegeben.

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