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Bellybook 2: Live and let Die

Nachdem der Entschluss gefasst war, Max sterben zu lassen, machte Ben sich mit neuem Elan ans Schreiben. Auf welche Art und Weise sollte er das Leben seines Protagonisten beenden? Sonst hatte er, wenn eine Figur aus einer Geschichte verschwinden sollte meist eine kleine Randnotiz gemacht, dass er an Herzversagen oder so starb. Unfälle waren auch gut geeignet, ein Verkehrsunfall benötigte nur ein paar Zeilen und ließ sich ohne Einführung an jeder Stelle in eine langatmig gewordene Geschichte einbauen. Aber für Max schwebte ihm etwas Spezielles vor.
Eigentlich war die Figur Anfangs sehr nach ihm selbst geformt und daher sollte sie auch einen würdigen Tod verdienen. Die Verbindung zum Gaining wäre allerdings schon wichtig, denn er wollte diese Geschichte mit einem geschlossenen Handlungsbogen beenden. Einen gesundheitsbedingten Tod schloss er jedoch aus. Wie wäre es denn mit Selbstmord? Gründe gab es ja genug, die Trennung von Maurice, Unzufriedenheit über seinen Körper, vielleicht berufliches Versagen? Oder Mord? Aus Rache? Aber wer sollte sich an ihm Rächen? Vielleicht jemand aus einer der anderen Geschichte, das gäbe einen tollen Cross-Story-Verweis. Eine Figur, die in dieser Geschichte noch gar nicht vorgekommen, die den Lesern aber dennoch vertraut war. Ben überlegte, wer seiner bisherigen Charaktere dazu das Zeug hatte. Eigentlich waren die fetten Typen immer zu positiv angelegt, es gab keine Schurken. Das war sowieso ein Problem, dass seine Geschichten keine Antihelden hatten sondern alle im Endeffekt happy waren und miteinander fraßen und fickten.
Während Ben sich durch seine alten Geschichten klickte, fiel ihm auf, dass er schon so einiges an Text produziert hatte. Aneinandergefügt gäbe das ganze ein mehrer hundert Seiten dickes Buch, von daher lag er mit dem Blogtitel ‚Bellybook’ gar nicht so verkehrt. Ähnlich umfangreich waren im deutschsprachigen nur die Texte auf Handles for Love, wobei dort ja auch stärkere Variationen vorkamen, alleine durch die überwiegende Anzahl an Hetero-Komponenten. Dann gab es noch einzelne Blogs mit kurzen Geschichten von vielleicht 2 oder 3 Kapiteln. Am ehesten fanden sich noch Gaining-Stories in dem von ihm gegründeten Gayromeo-Club. Wobei auch da er selbst zu den eifrigsten Kontributeuren zählte.
Schließlich hatte Ben einen Held aus einer seiner frühren Geschichten gefunden, den er die Tötung an Max vornehmen lassen würde. Er tippte eifrig die ersten Zeilen. Nach ca. einer Din-A4 Seite war sein Kreativitätsstrom erst einmal ausgesaugt und er legte eine Pause ein. Außerdem meldete sich jetzt wie vorhergesagt der Hunger, den die beiden Kaffee von vorhin auslösten. Er musste also notgedrungen die Wohnung verlassen. Zum Supermarkt waren es nur ein paar hundert Meter, aber herrichten musste er sich dazu trotzdem. Der schaute auf die überall in der Wohnung verteilt liegenden Klamotten der vergangen Tage. Waschen wäre auch mal wieder von Nöten, dachte er und griff nach einem T-Shirt, was ihm noch halbwegs frisch erschien. Ein kurzes Schnüffeln ergab, dass es tatsächlich mehr nach Deo als nach Schweiß roch. Dass es verknittert war machte nichts, musste nur ein faltenfreies Hemd drüber. Die Hose von gestern tat es auch noch. Sowieso zog er Hosen eigentlich immer zwei Tage hintereinander an, was schlicht an mangelnden Alternativen lag, denn er hatte nur noch zwei Hosen in Größe 38, die ihm passten. Im Winter hatte er, da sein Gewicht da einen Höchststand von 110 Kilo erreichte, die Notwendigkeit von neuen Hosen nicht weiter aufschieben können. Es war immer ein Drama für seine kurzen 30er Beine vernünftige Hosen mit Bundweite 36 zu finden. In 38 wurde das Unterfangen noch eine Stufe schwieriger. Natürlich gab es Markenjeans in jeder Größe, aber er wollte eigentlich keine 80 oder 100 € ausgeben für Hosen, die er vielleicht nur ein paar Wochen tragen musste, bis er wieder in seine 36er hineingeschrumpft war. Nun trug er aber schon seit einem halben Jahr nur seine beiden Hosen abwechselnd, denn die Diätpläne waren natürlich durch Gainertreffen und Selbstmast-Phasen ausgehebelt worden und der Bauch statt zu schrumpfen sogar eher noch gewachsen. Vor fast genau eine Jahr hatte er sich einen Bauchweg-Elektroimpuls Gürtel gekauft, da er da wieder einmal einen neuen Versuch zur Gewichtsreduktion und zum schlanker werden starten wollte. Der Gürtel hatte einen Umfang von ca. 115 cm und ein zusätzliches Erweiterungsstück um bis zu einem Bauchumfang von 140 cm zu reichen. Ben hatte es als lächerlich angesehen, wieso man überhaupt annahm, jemand mit einem Bauchumfang von mehr als 120 cm könnte mit solche einem Gürtel noch etwas anfangen. Da war die Fettschicht über den Muskeln doch sicher so dick, dass keine Stromimpulse mehr durchdrangen. Damals hatte er den Gürtel ohne Extender gut zubekommen, konnte nach ein paar Wochen täglichen Gebrauchs sogar eine leichte Reduktion feststellen. Vor ein paar Tagen war er zufällt wieder auf das Gerät gestoßen, was nun schon viele Monate unbenutzt im Schrank lag. Aus Spaß probierte er, sie den Gürtel umzulegen. Mit dem Erweiterungsteil gelang es ihm gerade so, den Klettverschluss zu schließen. Diese Maße deckten sich ziemlich genau mit denen des Maßbands, was einen Bauchumfang von 132-136 cm ausgab.
In einem Mix aus frischer Unterwäsche und getragener Oberbekleidung, machte Ben sich also auf den Weg zum Einkaufen. Die Verlockung der riesigen Auswahl führte wie üblich dazu, dass er gleich für mehrere Gänge einkaufte. Neben zwei Flaschen Wein landeten eine Packung Putenbrust, Lachfilets, Tortellini, Kartoffelgratain und Tiefkühl-Windbeutel im Einkaufswagen. An der Gemüsetheke nahm er dann noch Einiges für einen frischen Salat mit, so dass er wenigstens kein schlechtes Gewissen an der Kasse haben musste, dass ein Typ seines Formats nur kalorienreiche Sachen und Fertigprodukte kaufte. Sowieso machte er sich immer übertrieben viele Gedanken, was die Leute, die vor und hinter ihm in der Schlange standen, von seien Einkäufen denken konnten. Er fühlte sich mittlerweile so fett, und sah ja auch im Spiegel dass er damit nicht falsch lag, dass er bei jedem Schritt in der Öffentlichkeit das Gefühl hatte, dass die Passanten ihn musterten und Abschätziges dachten. Er tat ja selbiges, wobei bei ihm keine Abschätzigkeit, sondern eher Erregung über die Bäuche von Typen aufkam.
Wieder zuhause angekommen schmiss er als erstes die Nudeln ins Wasser. Er überlegte kurz, ob er erst nur die Hälfte machen sollte und dann die andere Hälfte erst später kochen, doch der Gedanke an die Erregung, die ihm beim Anblick des übermenschlich großen Berges an Nudeln überkommen würde, war zu groß. Dazu sollte es den Lachs in Sahnesoße geben, ein Klassiker und außerdem schnell. Wenn Ben der Fress-Hunger überkam hatte er keine Geduld. Meist aß er dann schon ein paar kalte Vorspeisen, wie ein Brot oder Antipasti, während die 20 Minuten Kochvorgang ihren Lauf nahmen. So griff er nun beherzt in eine Tüte Chips, während er die letzten Zeilen von Max’ Dasein schrieb. Ganz im Sinne der Wilhelm-Busch-Anspielungen nahm Max ein Ende, was dem seines literarischen Vorbilds nicht unähnlich war. Und so war die Überschrift schnell gefunden: Der letzte Streich.

Kommentare

Anonym hat gesagt…
HOT!!!!!
Anonym hat gesagt…
Kann kaum warten, wie die Story weitergeht!!

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